Montag, 5. Oktober 2015

Wagrien Rund- Bericht und Bilder von Clausto Copy


WagrienRund Version I 9-2015



Pünktlich um 8.08Uhr trafen wir uns zum Start.

Dieser konnte leider nicht pünktlich erfolgen, da noch einige Teilnehmer

fehlten.

Es stellte sich schnell heraus, daß der Hbf Eutin zwei Bahnhofsparkplätze hat.
Bild: Schnaggadu

Nachdem alle beisammen waren, wäre der Tour beinahe gescheitert, weil Klaus nicht wusste

wie man ,auf dem schönsten Weg, aus Eutin herauskommt.

Der Track startete nicht am Bahnhof. Also führt uns ein ortskundiger Kamerad ,Gerald, auf den Track.

Bei bestem Wetter, aber vorerst saukalt , und leicht nebelig ging es los.

Nicht auf schnellsten, sondern auf dem schönsten Weg verließen wir Eutin. Zuerst über eine

KopfsteinPflasterStraße. dann am Eutiner See entlang.

Ein paar hundert Enten, die auf dem stillen See, im Nebel, dümpelten rieben sich verwundert die Augen und beobachteten unser frühes Treiben.

Die ersten 12km führten durch die Wälder der Holsteinischen Südschweiz,Waldreich und

hügelig.

Dann folgte das erste Sahnestück für Pavèe Fahrer und Zonencrosser.

Ein paar Kilometer feinstes historisches Kopfsteinpflaster. Gerald hatte das Stück gefunden ,und in unsere Tour eingebaut.

Die nächsten 8km ab Stolpe waren Asphalt,schön hügelig und kurvig, bis zum nächsten Waldstück, das zum Schloß Güldenstein führte.

Im Wald von Güldenstein hatte Andre den ersten Platten.

Vor drei Wochen war der Reifen von ??? Na klar Schnuffi, schon nach 800Metern, noch fast in Eutin platt.

Gerald wollte es gar nicht glauben. Vermutlich hatte Schnuffi die Scherbe , oder den

Stein mitgebracht, denn an der Stelle kann man gar keinen platten haben.

So die Aussage eines Insiders, Gerald.

Über weitere Feldwege erreichten wir das Schloß ,und fuhren einmal darum herum.

Jetzt begann das rangeln um die besten Plätze.

Eine wunderschöne lange kurvige ,leicht abfallende Speedstrecke sollte gleich beginnen.

Uwe fuhr vorn, Gerald dahinter. Und ich hinter den beiden, zufällig.

An der Schlüsselstelle vergaß Gerald ,Uwe darauf hinzuweisen, daß der Track links abbiegt.

War das ein Zufall?

Ich war Nutznießer dieses Mißverständnisses und schlängelte mich durch die beiden hindurch.

So konnte ich Gas geben. In einer scharfen Rechtskurve ging Niels die Strecke aus. Ich sah es,

als ich mich umblickte. Er und Gerald , der unmittelbar dahinter fuhr ,haben das Problem

aber souverän gelöst. Nachdem wir Lensahn erreicht hatten ging es für die nächsten fünf Kilometer auf Asphalt weiter.

Dann fuhren wir verschlungene Pfade durch Damlos. Auf der Straße nach Oldenburg, bogen dann scharf rechts ab.

Es folgte eine schöne Waldpassage mit einer langen uralten Allee.

Danach öffnete sich die Landschaft, wir hatten den Oldenburger Graben erreicht, eine ganz andere

Landschaft als die in der Holsteinischen Schweiz. 

Lange schnurgerade Sand und Schotterpisten, Gravelroads, durchzogen das karge Land.

Gerald liebt solche Wege. Zu seinem Leidwesen fehlte der Gegenwind.

Dieser Streckteil , bis Dahme hat eine Länge von 15km.

In Grube hatte Dirk einen Platten. Da es nicht mehr weit bis zum Ostseestrand,

und somit zum ersten Kaffee Stop war,schickte ich Gerald mit der Gruppe vor.

Ich mußte noch ein paar Telefonate führen und organisieren. Dirk hatte das Rad schnell repariert,
und wir fuhren ,zu zweit, zu den anderen.

Die Pause war sehr schön ,wie auf Mallorca. Die Sonne schien uns auf den Bauch und wir

tranken Cappuccino, einge aßen auch eine Kleinigkeit.

Jörg hatte sich Apfelstrudel mit Sahne und Eis bestellt. Das sah sehr lecker aus.

Nach dem bezahlen radelten wir weiter ,immer auf dem Deich entlang, und über Campingplätze,

bis nach Heiligenhafen.

Oh, beinahe hätte ich es vergessen. Ich hab das gar nicht so mitbekommen.

Wir mußten noch eine zweieinhalb Kilometer lange Ackerpassage bewältigen.

Es gibt Fotos davon. Mit gekonnten Steuerkünsten haben es (fast) alle ohne Blutverlust

überstanden.

In Heiligenhafen angekommen fielen wir über einen Bäcker her, und stärkten uns ein weiteres mal.

Nach dieser Pause folgte der Streckenteil, der mir besonders am Herzen lag. Die Passage über die Steilküste nach Putlos.

Vorher fuhren wir ,jedoch erst einmal, die Strandprommenade von Heiligenhafen ab.

Dann an einer kleinen Koppel mit See vorbei. Hier grasen Rinder ,die einen weißen Bauchring tragen.

Wer hat`s gesehen? Es sind Belted Galloways , ich habe nachgegoogelt, Evelin.

Ralf hat gute Beine!


Der frische Wind ,dem wir uns seit Grube entgegenstemmten ,wer hat`s gemerkt? , hatte drei Gleitschirmflieger in die Lüfte gehoben. Das sah sehr schön aus.

Die bunten Schirme und die Crosser auf der Kante.

So radelten wir entlang der Steilküste.

Georgs Rad hatte zwischenzeitlich sein Leben ausgehaucht, Rahmenbruch.

Er mußte die Tour abbrechen, konnte aber noch nach Eutin zurück radeln.



Frank hatte ,auf der Steilküste, einen Platten, den wir schnell reparierten.

Dank sozialer Kompetenz ,einiger oder bestimmt doch aller, wurde dem Vorwärtsdrang des

Peletons kurz Einhalt geboten.

Vielleicht lag es auch daran, daß ich der Gastgeber war. Vielen Dank.

So konnte ich am Campingplatz wieder aufschließen.

Am Zaun des Sperrgebietes, Truppenübungsplatz Putlos, angekommen mußten wir

auf Asphalt weiter.

Das ist auch mal was ganz angenehmes ,hörte ich es aus den tiefen des Peletons.

Ja fand ich auch. Und es rollte so schön, mit Rückenwind nach Oldenburg.

Wir fuhren rechts ab ,vorbei am Wallmuseum ,einem Mittelalter-Freilichtmuseum.

Weiter Richtung Weißenhaus. Jetzt machte Evelin mächtig Druck.

Nur durch eine Track Untreue an der Treppe zum Deich konnten wir wieder heranfahren.

Nach dem passieren der Ferienanlage Weißenhaus und der 5 Sterne Hotelanlage Weissenhaus kamen wir zur zweiten Steilküstenpassage in Richtung Sehlendorf.

Danach erreichten wir den kleinen Binnensee mit der Holzbrücke und dann Hohwacht.

Ein kleiner verwinkelter Singletrail folgte.

Dann ging es wieder direkt an der Küste entlang. Wir passierten das Hotel Genueser Schiff,

den Yachthafen Lippe und das Naturschutzgebiet großer Binnensee.

Behrensdorf und somit der nächste Verpflegungspunkt war erreicht.

Wie in Fuhlenhagen hörte ich aus dem Peleton, und ,eigentlich können wir ja auch hier bleiben.

Was für eine Anerkennung, vielen Dank. Ich habe es an Kirsten und Vanessa weitergegeben.

Der Aufbruch fiel schwer ,es mußte jedoch sein.

Jetzt ging es zum Dach der Tour ,auf 136 Meter Höhe, und das von nahezu Meeresspiegel.

Wir schraubten uns in die Höhe. Vorbei am Schloß Panker, zum Forsthaus, und Aussichtsturm Hessenstein.



Ein paar Kameraden waren ,im Wald zum Hessenstein, so eifrig am Höhenmeter sammeln,

daß Sie sich die steilste Variante der Strecke für den Aufstieg ausgesucht hatten.

Es gibt an der Gabelung drei mögliche Routen. Allerdings war dieser Weg , mit dem

Crosser nicht fahrbar, und mußte schiebend bewältigt werden.

Schneller war er leider auch nicht, wie sich herausstellte.



Auf dem Dach der Tour angekommen genossen wir noch einmal den Blick auf die Hohwachter Bucht.

Im Osten Heiligenhafen, in der Mitte Fehmarn, und im Westen Langeland. Was für ein Panorama.



Eine lange Abfahrt bis ins Niental folgte.

Schnell noch ein kleiner Haken zum Mont Everest, der einmal mit 8884cm über Normalnull eingemessen wurde.

Mußte das jetzt sein, haspelte jemand aus dem Peleton.

Ja mußte, weil die Aussicht,von hier oben, so schön ist.

Man kann auf das weite Land, Lütjenburg ,und auf die Turmhügelburg,auch eine Mittelalteranlage gucken.

Jetzt schnell runter, rechts, links ,dann durch den Eetz, und rauf auf den Bismarkturm.

Gucken und weiter.

Einmal durch die Stadt,über den Nil (großer Fluß in Wagrien), zum Marktplatz, an der Kirche

vorbei und über die Fußgängerbrücke, nach Helmsdorf.

Das nächste Ziel war Högsdorf.

Auf dem Weg dorthin waren ,immer wieder kleine Rampen, und die letzten Stücke Kopfsteinpflaster zu bewältigen.



Ab Högsdorf ging es ständig rauf und runter Richtung Malente.

Wir waren mittlerweile ein feines kleines Peleton und es rollte prima.

Erwähnenswert , weil selten, bis gar nicht vorstellbar.

Die Äußerung von Uwe: meine Beine bleiben stehen.

Und das an gleicher Stelle wo Gerald ,bei der Probefahrt, plötzlich keinen Vortrieb mehr hatte.

Schnuffi weiß wo das war. Da muß ein Magnetfeld ,oder etwa ähnliches sein.

Weil, kurz danach war bei beiden wieder alles in Ordnung.


Die Ausreißer Dirk, Ralf und der kranke Gerald hatten nun wohl bald das Ziel erreicht.

Wir waren jetzt in Malkwitz und hatten nun auch das hügelige Gelände hinter uns gelassen.

Björn ,mit seinem 29MTB, war nun auch auf der Zielgeraden.

Er war ,mit nur kurzen Pausen, genauso schnell wie wir.



Am Ortseingang von Eutin kam dann wieder ein Hinweis aus dem Peleton.

Das,was wir ,Gerald und ich, bei der Streckenplanung unbedingt vermeiden wollten.

Es kam der Hinweis: Ooch das ist ja der X !!! Weg, den sind wir aber schon oft gefahren.

War aber nur Spaß, von Anneke.

So sind wir doch noch ein paar Meter X-Weg gefahren.

Kurz vor halb sechs erreichten wir dann auch das Hof?bräuhaus in Eutin.

Gerald hatte fast schon geduscht.

Ralf war auch gut drauf ,sah aus als hätte er sich gar nicht angestrengt.

Er hatte die Mille du sud , als Vorbereitung für diese Tour gefahren, und kam deshalb mit

den brutalen Anstiegen zum Hessenstein und in der Holsteinischen Westschweiz besonders gut zurecht.

Nur Andre macht mir sorgen.

Wollte er doch seine nassen Sachen ausziehen.

Hatte es über Ihm geregnet, eine klitzekleine Wolke die niemand gesehen hatte?

Oder hatte er vielleicht geschwitzt? Nee, das ist undenkbar.

Wir bestellen Einlaufbier und andere Getränke, sowie etwas zu essen.

Die Abendluft war lauschig, Musikkapellen spielten auf, und so wurde es ein schöner Abend.

Ein großer Dank gilt der Bevölkerung von Eutin die dem ehrlichen Radsport huldigten,

und uns zu Ehren ein kleines Volksfest organisiert hatten.

Einen ganz herzlichen Dank an alle Teilnehmer und Beteiligten auch an Lars, toll daß Du da warst.

Auch an Frank unser Kamerad aus Bochum, der sich überwiegend allein vergnügt hat.

Und an Nils, der vielleicht immer noch fährt?

Er wollte die Rennradstrecke, über das Stöfser-Joch, nach Lütjenburg fahren.

Ich hoffe Du bist gut angekommen, und bekommst die Fotos aus Deiner, leider jetzt

kaputten, Kamera heraus.



Herzliche Grüße ,und bis zum nächsten mal

Clausto Coppy 

HFS

Zonencrosser 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen